Mittwoch, 26. Januar 2011

Südinsel TEIL 1

347 KM Auckland, Taurangi, auf dem Weg in die Hauptstadt

22.Dezember 17 Uhr, es ist geschafft für dieses Jahr, wir haben Urlaub! Endlich ist der lang erwartete Abreisetag da. Bis spät am Abend packen wir unseren Van.
Ich hole Caio am 23.12 von der Arbeit ab, nochmal etwas Luft in die Reifen lassen und Volltanken dann geht es los auf dem Highway 1 in Richtung Süden.
Wir halten für eine kurzer Kaffeepause in Huntly dann düsen wir durch bin nach Turangi kurz nach See Taupo, dort machen wir Halt für unseren ersten Overnight Stopp auf dem Campingplatz Club Habitat.
Wir weihen unsere Campingküche ein, es gibt „Bauerntopf Hubertus“ mit 650 g Hackfleisch, wir beschließen in den nächsten Wochen erst einmal kein Hackfleisch mehr zu essen.

hurraaaa Urlaub! :)


372 KM Taurangi, Wellington,Überfahrt durch die Cook Strait auf die Südinsel, Rarangi
Es sind noch 350 km bis Wellington zum Fährhafen.
Kurz nach Turangi fängt die Desert Road an, die durch die einzige Wüste in Neuseeland führt mit Blick auf die Berge Mt Ruapehu und Vulkan Taupo, ansonsten nur Wüstengras, karge Landschaft und der größte Militär Übungsplatz Neuseelands.





Mt. Tongario (links)




Gummistiefel-Wahrzeichen von Taihape (rechts)


Eine Stunde bevor Fähr-ein-check-Zeit kommen wir in Wellington der Hauptstadt an.
Der Fährhafen ist direkt in der Stadt, in nur einer Stunde haben wir drei Jahreszeiten, Regen, Sturm und Sonnenschein. Wir besichtigen das Parlamentsgebäude, bummeln durch die Stadt und fahren mit der Cable Car vom Lambton Quay im Business District zum hochgelegenen Botanischen Garten der auf den Hügeln von Kelburn liegt, von dort hatten wir einen tollen Ausblick ueber die Stadt und den Hafen.
das Parlamentsgebäude in Wellington

auf den Hügeln von Kelburn mit der Cable Car und Aussicht auf die Hauptstadt



Kurz nach 17 Uhr verlassen wir mit der Santa Regina, Blue Bridge Fähre den Hafen von Wellington und schippern in die Cook Strait hinein. Die Sonne scheint, 100% Urlaubsgefühl, wir bleiben auf dem Sonnendeck bis wir in Picton auf der Südinsel ankommen. Von wegen windigste und wellenreichste Wasserstraße, nicht eine Welle hat unseren Frachter ins wanken gebracht.
Nach 3,5 Stunden kommen wir in Picton an, wir fahren noch ca. 20 km bis wir Rarangi erreichen, hier haben wir einen schönen Fleck direkt am Meer gefunden und rasten für die Nacht.





Fischfarm (links)





Die Cook Srait verbindet die Tasmansee mit dem Pazifischen Ozean



nach 3 1/2 Stunden erreichen wir den Hafen von Picton.











369 KM Rarangi nach Punakeiki, wir erreichen die Westküste

Caio macht Weihnachtsfrühstück :)

Beschreibung von DOC Campingplatz:
die Fasilitaeten sind auf DOC sehr einfach, meistens steht nur ein Komposttoilettenhäuschen im Wald, es gibt verschiedene Kategorien, doch man ist immer am besten dran wenn man sich vorher gut versorgt mit Wasservorräten und was man sonst so braucht. Eine Dusche darf man meistens nicht erwarten deshalb gehen wir ab und zu auf einen zivilisierten :) Campingplatz.


Am nächsten Morgen machen wir einen Strandspaziergang und denken an Euch in Deutschland wie ihr gerade unterm Christbaum sitzt. Wir sehen weit entfernt die noch schneebedeckten Kaikoura Berge. Nach gemütlichem Weihnachts-Frühstück machen wir uns auf den Weg in Richtung Westküste.


die schneebedeckten Kaikoura Berge (links)






Weingut in der Marlborough Region






Die Marlborough Region ist eine der besten Weinregionen Neuseelands, wir passieren das Weingut einer unserer Liebelins Wein Marke Montana. Die Fahrt führt über Blenheim durchs Inland in Richtung St. Arnaud , wir machen Rast am Lake Rotoiti. Weiter geht´s in Richtung Buller Gorge, der Highway führt am Buller Fluss entlang der in der Westküste ins Meer mündet, die Straße ist an einigen Stellen gigantisch in die Felsen geschlagen. In Westport erreichen wir schließlich die Westküste an der Tasman See und besuchen die Robben Kolonie, die kann man schon von weitem riechen. Viele Robben tummeln sich auf den Felsen und ruhen sich in der Sonne aus außerdem machen wir einen kleinen Spaziergang am Cape Foulwind mit dem schönen Leuchtturm.
Die nächsten 102 km der Westküste entlang in Richtung Süden durchqueren wir Weideland.
Unser Tagesziel erreichen wir in Punakeiki, dort sind auch die Pancake Rocks die tatsächlich so aussehen als würden viele Layer Pfannenkuchen aufeinander liegen. Gleich um die Ecke finden wir einen Campingplatz und genießen den Sonnenuntergang am Strand.





















Pause am Lake Rotoiti (links) Hängebrücke über den Buller Fluß (rechts)



Leuchtturm am Cape Foulwind

Robben Kolonie in Westport


































Pancake Rocks in Punakeiki
































285 KM Punakeikei to Gillespies Beach, wir erreichen die Alpen


Am nächsten Morgen setzen wir unsere Fahrt gen Süden fort, die Küstenstraße bietet immer wieder sehr schöne Ausblicke auf die rauen Naturstrände der wilden Küste.
Überall ragen Felsformationen aus dem Wasser und der Highway schwingt sich in schwindelige Höhen an den Klippen entlang. Wir halten an so manchem Lookout. Der Weg nach Franz Josef ist geprägt von einigen verlassenen Goldmienen und Kohleabbau Städten. Die größten Städte sind Greymouth und Hokitika die für uns eigentlich nichts Besonderes hatten.





Vorsicht nicht nur für die Fahrradfahrer, an dieser einspurigen Brücke teilen sich Fahhradfahrer, Autos und Zug die Brücke

Desto näher wir den Alpen kommen desto mehr graue Wolken ziehen auf und schließlich fängt es an zu Regnen und wir haben wegen der tief hängenden Wolken keine Sicht auf die Alpen.

Im Franz Josef Informationszentrum erkunden wir uns nach dem Wetter, doch wir bekommen keine besseren Aussichten für die nächsten Tage. Wir hatten den Alex Knob Wanderweg mit Sicht auf Fox und Franz Josef Gletscher ausgewählt der aber wegen dem vielen Regen bereits in den letzten Tagen nicht bewanderbar war. Wir entschliessen uns im Tal an die Gletscherzunge des Franz Josef Gletscher zu laufen, da es so viel geregnet hat schießen überall Wasserfälle von den Felsen was sehr schön aussieht, vom Regen sind wir aufgeweicht bis auf die Unterhosen. Als wir zurück im Dorf von Franz Josef sind scheint es ein bisschen auf zu klaren.

Wir fahren weitere 40 km zum Gillespies Beach, dort wollen wir übernachten, auf dem Weg haben wir haben Sicht auf den Fox Gletscher. Die letzten 15 km zum Gillespies Beach ist nur eine schlechte Schotterpiste durch den Regenwald, wir erreichen schließlich den DOC Campingplatz und es fängt erneut zu regnen an und so soll es auch erst einmal bleiben, das wissen wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht.


Der Franz-Josef-Gletscher ist 11 km lang. Er wurde 1865 von dem deutschen Entdecker Julius von Haast nach Franz Josef I. von Österreich benannt.











ein Kea















Franz Josef Village



auf dem Weg zum Gillespies Beach, Sicht auf den Fox Gletscher



171 KM Gillespies Beach nach Haas Beach, wo sind die Alpen?
Am nächsten Morgen warten wir in der Hoffnung das der Regen zumindest weniger wird aber das Regenwetter gibt keine Pause und wir sind froh als wir die Schotterpiste die schon ganz gut geflutet war wieder zurück geschafft haben. Der Fox Gletscher ist wegen dem schlechten Wetter sogar ganz geschlossen.Bei Lake Matheson, indem sich bei gutem Wetter die Alpen spiegeln, steigen wir nicht einmal aus. Die Weiden sind stark geflutet und auch so manche Straßensenke.
Wir übernachten auf dem Campingplatz von Haast Beach, es regnet Cats & Dogs. Wir stellen fest das wir einen Wassereinbruch hatten und Matratze auf einer Seite ziemlich nass ist, ebenso ist der ganze Boden vom Auto irgendwie unerklärlicherweise durchweicht. Wir können nichts machen außer abwarten und Tee trinken. Hoffentlich ist das Wetter Morgen bei der Alpenüberquerung über den Haast Pass besser damit wir die neuseeländischen Alpen mal sehen können.





383 KM Haast Beach nach Aoraki / Mt. Cook, auf der anderen Seite der Alpen herrliches Wetter
Leider wachen wir im gleich starken Regen auf und setzen unsere Reise fort.
Bis zu den Toren des Haast Pass halten wir nur einmal an obwohl es bei schönem Wetter sehr viele Möglichketen für Aussichten, kurze Busch-Spaziergänge oder kurze Wanderwege zu Wasserfällen gibt. Zum Glück haben wir auf dem Weg zum Wasserfall die wasserdichte Knöchelhohe Stiefel angezogen da der Weg total überflutet ist, das Bachwasser steht höher als die Brücke selber. Vom Flussbett haben wir Aussicht auf einen rauschenden Wasserfall.

























An den Toren von Haast wollen wir noch einmal versuchen auf besser Wetter zu warten also parken wir für eine Stunde vergebens, ich bin schon ein bisschen deprimiert vom Dauerregen. Letzt endlich überqueren wir den Alpen Pass bei schlechtem Wetter.

rechtes Bild, einspurige Brücke an den Toren von Haast

Nach der Passstraße kommen wir kommen vorbei am schönen Lake Hawea und am Lake Wanaka kommt die Sonne raus, wir koennen es kaum glauben, der Himmel zieht auf auf der anderen Seite der Alpen. Das Städtchen Wanaka hat alles was eine gemütliche Alpenstadt braucht, viele nette Restaurants und Cafes, einen großen Supermarkt und See Wanaka mit tollem Alpenpanorama.




Lake Wanaka

Wir bummeln ein bisschen bevor wir unseren Camper wieder hoch gen Süden steuern, unser Ziel ist das Dorf Aoraki am Fuße des Mt Cook.
Von Wanaka nach Aoraki sind es 203 km, die Gegend ist neben der Stadt Twizel kaum besiedelt.
Twizel ist der letzte Ort vor dem Nationalpark für die Möglichkeit den Tank aufzufüllen und letzte Besorgungen zu machen.




















auf dem Weg nach Aoraki/Mt Cook


Mt Cook Nationalpark umfasst den Kernbereich der neuseeländischen Alpen um die beiden imposanten höchsten Gipfel der Südalpen, den 3754 Meter hohen Mount Cook und den 3496m hohen Mount Tasman, gruppieren sich weitere 15 Dreitausender sowie um die rund weitere 200 Gipfel, die mindestens 2500 Meter hoch sind. Durch den Nationalpark sieht sich der größte Gletscher der Südalpen, der Tasman Gletscher, 40% des Nationalparks sind vergletschert.
Kurz nach der Abzweigung in den Nationalpark hat man schon das traumhafte Postkartenpanorama mit dem Schnee bedeckten Mt. Cook und dem unwirklich blauen See Pukaki. Es wartet um jede Ecke ein Postkarten Fotomotiv. Wir haben unser Ziel für den heutigen Tag erreicht als wir am Wild Horse DOC Campingplatz ankommen.
Die Luft ist frisch, wir essen Abend am Fuß von Mt. Cook mit traumhaften Alpen Panorama, es ist unglaublich schön und wir planen unsere morgige Wanderung.
























tolle Aussichten auf Mt Cook Frühstück inmitten der Alpen (rechts)


Wir brechen bei strahlend blauen Himmel und Sonnenschein auf beste Voraussetzungen also, die angekündigten spektakulären Aussichten auf die Gipfel des Mt. Cook National Park, die zahlreichen Gletscher und natürlich den Mt. Cook selber auch genießen zu können, direkt an unserem Campingplatz ist der Einstieg zum Mueller Hut Track. Mt. Cook Village liegt 762 Meter. Der erste Teil des Wegs folgt dem Kea Point Aussichtspunkt wo man den Mueller und Hooker Gletscher sieht.Von diesem Weg zweigt der Track zum Mueller Hut links ab. Der Einstieg zu einem offiziell 3,5 Stunden dauernden, 5,2 km langen und phasenweise recht steilen Aufstieg zu den Sealy Tarns Seen und weiter zur Mueller Hütte. Insgesamt sind etwas mehr als als 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Der erste Abschnitt des Weges bis zu den Sealy Seen geht nach kurzem einfachem Beginn über steinige Pfade stetig steil bergan über viele in den Fels gehauene Stufen. Immer weiter öffnet sich beim Anstieg der Blick auf das Hooker Valey, Mt. Cook Village und die Zufahrstraße, sowie den Mueller- und Hooker Gletscher auf der anderen Seite. Die Sealy Seen die wir nach 2 Stunden erreichen sind zwei kleinere Berg-Seen die sich in länglich entlang des Hanges ziehen.




















einer der Sealy Seen (links) Aussicht auf die das Gletschertal (rechts)

Ab hier geht der Aufstieg dann nicht mehr über einen vorgezeichneten Pfad, sondern erfolgt, geleitet von orangenen Markierungsstangen, auf mehr oder weniger frei wählbarem Weg direkt nach oben. Die Kiwis sprechen hier von einer 'alpine route'.Der anstrengeste Teil des Weges hatte begonnen. Wir kommen durch erste Schneefelder, Caio bricht bis zum Schenkel in Schnee ein.
Der Gipfel entschädigt für alle Anstrengungen, wir haben einen herrlichen Ausblick auf Schnee bedeckte Bergketten und natürlich Mt. Cook. Wir gehen noch eine weitere halbe Stunde zur Mueller Hütte, hier kann man mit einer Vorausbuchung übernachten. Wir machen den Abstieg aber noch am gleichen Tag, der Abstieg durchs Geröllfeld war sehr anstrengend und wir spüren jeden Muskel einzeln.

Gipfel erreicht :)






















der Mt Cook Gipfel fast auf gleicher Höhe























Eisplatten (links) Gletschersee von Mt Cook (rechts)




Die Mueller Hütte ist eine, auf dem Sealy Range in 1800 m Höhe gelegene, alpine Berghuette im Mt. Cook National Park




















anstrengender Abstieg, Muskelkater läßt grüßen :)




272 KM Aoraki / Mt. Cook nach Queenstown, HAPPY NEW YEAR!

Am nächsten Tag wandern wir nur im Gletscher Tal den Hooker Valley Track zum Gletschersee von Mt.Cook, der Muskelkater ist imens.

Hooker Valley, der Weg führt über 2 Hängebrücken, nach der zweiten Hängebrücke dominiert Mt. Cook die Landschaft.























Am späten Mittag machen wir uns auf den Weg zurück nach Wanaka und weiter nach Queenstown. Auf dem Weg nach Twizel bleibt bei Kilometer 179.999 unser Kilometerzähler stehen und bewegt sich seither keinen Millimeter mehr. In Twizel lassen wir Ölwechsel machen, kaufen ein und essen ein Eis.

der Wind bläßt Wasser aus dem See (rechts)
Auf der Strecke nach Queenstown gibt es viele Straßenstände mit frischem Obst, es ist Kirschenzeit in Neuseeland, wir kaufen ein Kilo Kirschen und Schokoladenüberzogene Riesenmandeln, sehr lecker :)Wir fahren durch die wunderschöne Landschaft des Kawarau Fluss bis die 2000er Remarkable Berge von Queenstown zum Vorschein kommen. Zum zweiten mal werden wir von der Polizei gestoppt und ich muss einen Alkoholtest machen, diesmal weil wir so langsam gefahren sind. Wir übernachten auf dem DOC Campingplatz auf der Westseite vom See Wakatipu.


der Kawarau Fluss umgeben von sagenhafter Landschaft

.Am Sylvestermorgen suchen wir einen Campingplatz in der Stadt was sich als nicht so einfach herausstellt, Queenstown erlebt um die Weihnachts- und Sylvester Tage Hochsaison, wir haben nichts gebucht. Nach ein paar Anläufen bei ausgebuchten Campingplätze löhnen wir stolze $52 + extra heiß-Wasser Dusche für einen eigentlich nicht existierenden Platz ohne Strom, freuen uns aber trotzdem da unser Quartier Mitten in der Stadt für die Sylvester Nacht gesichert istWir erkunden die Stadt und fahren mit der Gondel auf den 446 Meter hohen Bob´s Peak, zu Fuß ist bergaufwärts oder abwärts nach Mt Cook nicht möglich :)
Vom Aussichtspunkt genießen wir einen tollen Ausblick auf Queenstown, dem Z-förmigen See Wakatipu und gegenüber grüßen die markanten Gipfel der Remarkables die den See umranden.
Wir geben uns ein Rennen auf der Sommerrodelbahn auf dem Bob´s Peak.

Adrenalin Sport wie Bungee Jumping oder Sky Swing, alles mögliche ist auf dem Bob´s Peak geboten und auch sonst in Queenstown


Am Abend gehen wir ins „the queens cow shed“ Pizza essen, ein urgemütliches Lokal mit offenem Kamin welches früher der Stall war indem die Milchkuh der Queen untergebracht war.
Am See waren Bühnen aufgebaut und es gab live Musik, wir feierten im Irish Pub bis in den Morgen.

Prost Neujahr!