19. April 2013 - 06. Mai 2013
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unsere Reise im Norden der Philippinen |
Nach
acht Flugstunden konnten wir schon mal von oben die Stadt Laoag auf den
Philippinen sehen, da es allerdings keinen Direktflug auf die Philippinen von
Neuseeland gibt mussten wir erst mal nach Hong Kong von dort zurück nach Manila
und dann nochmal einen Inlandsflug in den Norden nach Laoag.
In
Manila durften wir gleich das absolute Verkehrschaos kennenlernen, vom
Internationalen Flughafen zum Inlandsflughafen sind es nur wenige Kilometer für
die der Shuttlebus über eine Stunde brauchte.
Dann
nochmal eine Stunde Verspätung der lokalen Fluggesellschaft Cebu Airline und
letztendlich gut im kleinen Provinzflughafen von Laoag angekommen. Lustig war
das bei Cebu Airline auch wir beim Check in gewogen wurden (ich glaube das
Flugzeug war so alt das sie uns an die besser verschweißten Nähte setzen
mussten).
LAOAG
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Gasthaus Octopus Inn in Laoag |
Unsere
erste Übernachtung hatten wir kurz vor Abflug in Neuseeland gebucht, eine
Buchungsbestätigung konnten wir so kurzfristig nicht bekommen, leider war dann
auch niemand am Flughafen um uns abzuholen.
Transport
ist aber kein Problem und wir durften gleich das typischste Transportmittel der
Philippinen kennenlernen: den Jeepney. Das Auto kommt in allen Formen und
Farben, ist immer uralt und technischer Zustand eher kritisch.
Unser
Gästehaus erreichten wir nach kurzer Fahrt und die Rezeptionistin schien und
schon zu erwarten. Wir waren so kroki das wir nur noch ins Bett fielen.
Ausgeschlafen
gingen wir zu unserem ersten philippinischen Frühstück. Nun, es ist
gewöhnungsbedürftig und ich drücke es so aus: wir waren nicht lange genug auf
den Philippinen um auf den Geschmack zu kommen :)
Philippinisches
Frühstück ist Knoblauchreis mit Ei und Bangsilog (Fisch in Milch), Hotsilog
(Hotdog), Longsilog (Schweinefleisch), Tapsilog (Rind) oder Tosilog (keine Ahnung!).
PAOAY
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St Augustin Kirche in Paoay |
Das
erste Ziel unserer Reise ist Paoay und die freundliche Gästehausbesitzerin hat
uns noch bis zum Straßenrand begleitet und uns einen Jeepney angehalten. Mit
dem Jeepney ging’s erst einmal nach Laoag City und von dort mit einem anderen
Jeepney weiter nach Paoay. Jeepneys halten überall auf dem Weg und sind sehr
billig, für eine Stunde Fahrt haben wir etwa Euro 0,70 bezahlt.
Wenn der
Jeepney innen voll ist hängen sich die Passagiere auch außen dran und man fühlt
sich ein bisschen wie eine Sardine in einer zu engen Sardinenbüchse. Es ist
einfach einzigartig!
Die römisch-katholische Pfarrkirche St
Augustine ist der Grund für unseren Besuch in der kleinen Gemeinde Paoay und
ist wirklich eine Augenweide. Sie wurde zwischen 1694
und 1710 aus Korallstein und Ziegelstein gebaut, der Glockenturm steht separat,
diese besondere Anordnung dient zum Schutz der Kirche, damit diese im Falles
eines Erdbebens nicht vom Glockenturm zerstört wird.
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Paoay gehört zum Uneseco Weltkulturerbe
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als wir in Paoay waren fand gerade eine Hochzeit statt |
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Bekanntschaft mit einem Einheimischen waehrend wir auf den naechsten Jeepney warten |
Nicht weit entfernt liegt Batac wo sich das
Marcos Museum und Mausoleum befindet. Im Mausoleum haben wir dem
einbalsamierten ex Präsidenten Ferdinand Marcos besucht. Mehr gruselig als die
bleiche Leiche war die in einer endlos Schleife gespielte Choralmusik.
Marcos regierte das Land von 1965 bis
1986, ab 1972 diktatorisch und musste nach einem Volksaufstand das
Land verlassen und floh nach Hawaii.
Nach
der Antikorruptionsorganisation Transparency International war das Marcos
Regime das zweitkorrupteste der Welt und es wird geschätzt dass die Familie 20
bis 30 Milliarden US Dollar aus den Philippinen presste.
Marcos Ehefrau lebt heute wieder auf den Philippinen und wurde nach ihrer
Rückkehr ins Parlament gewählt (aha, sollte ich wahrscheinlich schreiben hat
sich ins Parlament gekauft!), die Philippinen gehören immer noch zu den
korruptesten Länder der Welt.
BATAC
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links: Marcos Mausoleum, fotografieren war im Mausoleom verboten
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Caio probiert Empanadas
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VIGAN
Weiter
fahren wir mit dem Linienbus nach Vigan vorbei an dürrer Landschaft und fast
ausgetrockneten Flüssen. Von Kuh bis Kleidung scheint der Fluss alles sauber zu
machen und schwemmt in der Regenzeit den weggeworfenen Müll weg.
In
Vigan scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, sobald man die historische
Altstadt erreicht fühlt man sich in die spanische Kolonialzeit zurück versetzt.
Pferdekutschen zählen hier zum üblichen Verkehrsmittel.
Da
wir vorher nichts gebucht hatten waren wir etwas schockiert als die ersten drei
Unterkünfte die wir anliefen ausgebucht waren. Zum Glück fanden wir das Grandpa
Inn, ein sehr gemütliches Hotel in Mitte der historischen Altstadt. Das
Grandpa’s vermittelt Notalgie Gefühl, ich meine das Hotel ist fast schon
Museumsreif: alte antike Holzmöbel, rustikale rote Ziegelwände und
Capiz-Muschel Fenster. Diese Fenster wurden vor allem in der spanischen
Kolonialzeit gebaut da sie billiger waren als Glasfenster, Taifunen stand
hielten und doch genug Licht durchscheinen ließen, sehr gedämmtes Licht eben
denn Vigan ist halt romantisch. Nur die Klimaanlage und der
Flachbildschirmfernseher erinnern einen daran dass wir im Jahr 2013 leben.
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Grandpa's Inn in Vigan
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unser Zimmer NO 17 im Grandpa's |
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links: innen gleicht das Grandpa's einem Museum rechts: Capiz Muschel Fenster |
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Wir
bummeln in der wunderschön erhaltenen Crisologo Street und kehrten
anschließend in ein kleines Restaurant
ein wo wir zum ersten mal unser philippinisches Leibgericht Puqui Puqui essen,
ein geschmortes Auberginen Gericht mit Ei und ein paar anderen Gemüsesorten,
das ganze spült sich fantastisch mit einem kühlen San Miguel hinunter.
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rechtes Bild: Puqui Puqui mit Reis und Bagnet (frittierte Eisbein Stücke).
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St Paul Kathedrale |
Nach
einem Philippino Frühstückt machen wir uns gestärkt auf Vigan Erkundungstour,
wir besuchten die achteckige St Paul Kathedrale die im Feng-Shui Style von
chinesischen Einwanderern so um 1574 gebaut wurde.
Nicht weit entfernt liegt
das Provinz Gefängnis von Vigan, eingezeichnet in unserem Reiseführer als
historisches Gebäude. Mit einer kleinen Spende bekommen wir einen Fremdenführer
der uns ins Obergeschoss führt, dort wurde uns der Raum gezeigt wo einer der
philippinischen Präsidenten als Sohn des Gefängnis Direktors geboren wurde,
danach wurden wir auf eine Terrasse geführt und konnten auf den Gefängnishof
unter uns blicken wo uns auch gleich die Gefangenen zuwinkten. Uns wurde
erzählt das die meisten hier in U-Haft sitzen oder eine Haftstrafe von unter
sechs Jahren absitzen, meistens wegen Mord oder Drogengeschäfte. Unser Führer
hat uns gefragt ob wir die Sträflinge in ihren Zellen besuchen möchten aber das
fanden wir ziemlich abgefahren und haben dankend abgelehnt.
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Gefängnisbesuch in Vigan |
Weiter
ging’s zum Burnays Töpfermarkt, leider war gerade niemand am töpfern aber wir
durften uns in Ruhe umschauen und die unzähligen Töpfchen bewundern.
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Simbaan a Bassist Kirche |
Unser
nächstes Ziel war die ca. 40 km von Vigan entfernte Santa Maria Kirche.
Allerdings wussten wir nicht genau wie wir dort hinkommen sollten doch nach
Auskunft der Einheimischen saßen wir kurz darauf im Tricylcles auf dem Weg zum
„Drive Inn“. Tricycles sind Motorräder an die kleine Fahrkabinen geschraubt
sind, speziell für Philippinos gebaut denn die Fahrkabinen sind offensichtlich nicht
für größere Menschen wie Caio und mich ausgelegt. Am Drive Inn fragten wir uns
zum richtigen Minibus durch und wenige Minuten später düsten wir davon mit 12
weiteren Fahrgästen zusammengequetscht im auf Frost Temperaturen runter
gekühlten Minivan. Die Santa Maria Kirche war leider schon geschlossen doch mit
ein bisschen Glück hat die Opferkassenauszählerin uns trotzdem noch
hereingelassen.
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Burnay's Töpfermarkt |
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Tricycle Stopp in Vigan unter Bougainvillen |
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das ist der "Drive Inn" in Vigan, von hier geht's weiter mit dem Minivan nach Santa Maria |
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Santa Maria |
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1769 gebaute Santa Maria Kirche im gleichnamigen Ort |
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Staerkung im McDonald von Vigan mit einem Mc Reis |
Zurück
in Vigan besuchten wir das Syquia Mansion Haus, die Villa des Präsidenten der
damals im Viganer Gefängnis geboren wurde. Im Inneren sieht man die schönen
traditionellen Holzmöbeln des spanisch-chinesischen Mansion und wir konnten
einen guten Eindruck bekommen wie der Lebensstil der Viganer Oberklasse wohl
gewesen sein musste.
Gerade
noch rechtzeitig schafften wir es in die Touristeninfo denn bisher hatten wir
noch keinen Plan wie wir von Vigan nach
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rechts vor links? |
Sagada kommen sollten, unser
Reiseführer hat das Kapitel „getting there & away“ ausgelassen und wir
wissen jetzt warum: es gibt keine gute Verbindung!
Uns
wird klar es wird mindestens 28 Stunden dauern wird um ins nur 200 km entfernte
Sagada zu kommen. Entweder fährt man von
Vigan der Küste entlang nach Baguio und ist dann schon wieder halb in Manila
und muss dreiviertel der Strecke im Inland wieder zurück fahren oder man fährt
nach Cervantes wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen und verbringt dort einen
Tag um am nächsten Morgen in aller herrgottsfrühe im einzigsten Jeepney nach
Sagada zu gelangen. Wir entschieden uns für die Cervantes Option da die
Fahrstunden deutlich kürzer sind.
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alte Viganer Villa |
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überall findet man eizigartige Antiquitaeten |
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auf Wiedersehen Vigan! |
Ohne
Zimmerreservierung (einige Male
angerufen aber keiner nahm das Telefon ab) machten wir uns am frühen Morgen mit
dem Bus auf den Weg nach Tagudin. Im kleinen Städtchen Tagudin haben wir in
einem Laden gefragt wie wir nach Cervantes kommen, da in den kleinen
Ortschaften jeder jeden kennt wurden wir auf Anhieb zum richtigen Minivan
geleitet.
Als
unsere Rucksäcke verladen waren und die letzten Passagiere auf dem Dach Platz
genommen hatten fuhren wir über den teils sehr steilen Bessang Pass nach
Cervantes.
CERVANTES
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Stopp auf dem Weg nach Cervantes
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Cervantes
liegt inmitten des Cordilleira Gebirge, es gibt einen Marktplatz, eine Schule
und das ist so ziemlich alles. Das Villa Maria Inn hatte ein Zimmer für uns
frei. Unser Zimmer hatte drei Doppelbetten und schweinchenrosa Wände, es war
angenehm kühl. Auf dem Markt kauften wir etwas Brot, Mangos und Cola. Den Rest
des Nachmittags verbrachten wir im Piniengarten der Unterkunft und ruhten uns
aus. Am Abend plauderten wir noch ein bisschen mit Epifanio dem Besitzer über
das Leben in Cervantes.
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oben links: Villa Maria Inn unten links: kühler Drink in der Hitze rechts: Marktplatz |
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5 Uhr Morgens in Cervantes, "Bonjour" unser Jeepney ist da! |
Um
4:05 Uhr klingelte der Wecker, da die Strecke von Cervantes nach Sagada nicht
oft von Jeepney’s befahren wird (einmal am Tag) und die Abfahrtzeiten der
Jeepney’s eher ungenau sind mussten wir uns rechtzeitig auf die Beine machen um
nicht noch einen weiteren Tag in Cervantes festzustecken.
Den Weg zur
Bushaltestelle legten wir zu Fuß in 20 Minuten zurück. An der Bushaltestelle
wartete mit uns ein Tricycle Fahrer aus
dessen Radiolautsprechern ein
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grunz grunz ... Reste einer Schlachtung in Bontoc |
amerikanisches Country Musik Lied von Mord und
Totschlag spielte, irgendwie war’s ein bisschen unheimlich. Die
Fahrt nach Bontoc dauerte ca. drei Stunden und von dort aus sind wir mit einem
anderen sehr schrottreifen Jeepney ins Bergdorf Sagada gefahren. Der Ort liegt auf 1600 Höhenmetern und der
Bergpass ist nicht überall geteert. Man kommt dem Abhang ziemlich nah wenn
Gegenverkehr kommt.
SAGADA
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den Sagada Bergpass legen wir in einem echt antiken Jeepney Modell zurück |
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bei Gegenverkehr wirds ganz schön eng |
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Hauptstraße in Sagada |
Sagada
ist ein liebevolles, kleines Dorf mit Häusern entlang einer steilen Straße.
Überraschenderweise treffen wir hier mehr Touristen als sonst.
Bekannt
ist der Bergort durch seine Höhlen und sogenannten „Hängenden Särge“. Die
letzten Ruhestätten werden abenteuerlich an Bergklippen und in Höhlen
angebracht.
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endlich bekommen wir wieder ein richtiges Frühstück im Yoghurthaus |
Bevor
wir ins Echo Valley aufbrechen stärken wir uns im Yoghurt Haus mit leckeren
Pfannkuchen gefüllt mit hausgemachtem Yoghurt und Früchten, nach so viel
Philippino Breakfast ein richtiger Schmaus.
Im
Echo Valley haben wir vom Aussichtspunkt eine super Aussicht auf eine Felswand
mit hängenden Särgen, schließlich steigen wir ins Tal hinab und stehen direkt
unter den Särgen. Da wir noch genügend Zeit hatten beschlossen wir dem Weg zur
Latang Höhle weiter zu folgen. Immer wieder sehen wir vereinzelte Särge in
Felsspalten gequetscht die teilweise so aussehen als wollten sie gleich
herunterfallen. Ehrlich gesagt waren wir froh das uns das Echo Valley auf der
anderen Seite mit Gestrüpp im Haar und verdreckter Kleidung wieder ausgespuckt
hat denn wir konnten den Weg mit dem „richtigen“ Aufstieg nicht finden und
haben uns ziemlich verfranzt.
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Sagada: that's where you should go! Ausblick auf Sagada auf dem Weg zum Echo Valley |
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links: Aussicht in die Echo Schlucht & hängenden Särge rechts: in fast jedem Felsspalt sind Särge
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Latang Höhle |
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Auf dem Rückweg kommen wir bei der Sagada Weberei vorbei |
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Stärkung im Bana's Cafe nach unserer Wanderung im Echo Valley |
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Verkafusstand entlang der Hauptstraße |
Dann
unser nächstes Sagada Abenteuer: die Sumaging Cave Connection. Wie beschreibt
man ein dreistündiges kletternd-kriechend-watend - durch winzige Löcher zwängendes
Abenteuer in den Höhlen tief unter Sagada in Badelatschen? Selbstmord? Nein, aber ziemlich
nahe.
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auf dem Weg zur Sumaging Höhle haben wir noch auf Rat unseres Tourguides Badelatschen gekauft |
Am Anfang ist alles noch ziemlich cool, wir tauschten unsere Wanderschuhe gegen Badeschlappen auf Empfehlung unseres Tourguides und stiegen hinab in die Burial Höhle, eine heilige Grabstätte. Hier sind hunderte Särge im Höhleneingang aufeinander gestapelt, die ältesten Särge werden auf 500 Jahre geschätzt, einige Särge sind ziemlich neu. Sich in der Höhle oder an der Felswand im Echo Valley auf traditionelle Weise beerdigen zu lassen ist eine ziemlich teure Angelegenheit denn die Götter fordern ein Opfer von mindestens 20 Schweinen und dreimal so vielen Hühnern.
Als wir weiter in die Höhle hineinsteigen finden wir von Erderuptionen in die Höhle gefallenen Särge und ein paar Knochen vor. Es ist ziemlich eng, steil, rutschig und schwierig, nur die Gaslaterne unseres Tourguides leuchtete uns den Weg. Zuerst dachte ich dass es nach dem Einstieg in die Höhle bestimmt einfacher wird doch kurze Zeit später hängen wir an der schieren Felswand ohne Sicherung und ich bete dass wir heil wieder herauskommen. Nach so viel Knie zittern und Adrenalinausstoß kehrten wir zu einem späten Frühstück wieder einmal ins Yoghurthaus ein.
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könnt ihr die Särge im Felsspalt erkennen? |
Abstieg in die Grabhöhle
Glücksbringende Sargschnitzerei
Abstieg zur Cave Connection, drei Stunden unterwegs im Untergrund von Sagada
links: Knochenüberreste von Särgen die in den Abgrund gefallen und zerschmettert wurden rechts: Caio und ich machen gute Mine nach bösem Abstieg
Cave Connection überstanden, der Rückweg nach Sagada führt über saftig grüne Reisfelder
Am
Nachmittag mieten wir einen Fahrer um uns nach Banga-an zu bringen, von dort
steigen wir über Reisterrassen zu den atemberaubenden 60 Meter hohen Bomod-ok
Wasserfällen hinab. Für diesen Ausflug mussten wir uns einen Tourguide nehmen
da der Zugang manchmal wegen der Traditionen
mit der Pflanzung und Ernte verbunden eingeschränkt
ist.
wir kommen durch Banga-an auf dem Weg zum Wasserfall
Bomod-OK Wasserfall
warten auf das der Regen nachlässt
Am nächsten Morgen verließen wir Sagada
(nicht ohne ein letztes Frühstück im Yoghurthaus!) und fuhren mit dem Jeepney
zurück nach Bontoc. Von Bontoc mit einem anderen Jeepney weiter nach Banaue.
Die Fahrt führte über Täler und Berge auf der spektakulären Halsema Road, die
Straße ist an einigen Stellen so schmal dass neben den Reifen nur ein paar
Handbreiten weiter der Abgrund beginnt.
Goodbye Sagada. Abfahrtszeit ist sobald Jeepney voll ist
BATAD
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unser Regenunterschlupf - Haus am Abhang |
Leider fing es in Banaue gerade zu
regnen an als wir ankamen und da es mittlerweile schon Nachmittag war mussten
wir eine schnelle Entscheidung treffen ob wir gleich noch nach Batad wanderten
bevor es dunkel wurde oder die Nacht in Banaue verbringen. Da Banaue uns aber
so gar nicht zusagte wollten wir gleich weiter. Der ganze Ort scheint unter dem Fluch und Segen des
Reisterassen-Tourismus zu verharren und jedermann scheint dabei irgendwie auf
bessere Zeiten zu hoffen, außerdem muss man überall vorsichtig sein nicht in
die roten Spuckflecken der Betel Nut zu treten. Betel Nut hat eine Kaffe-Tabak
Wirkung und wurde in Banaue von ziemlich allen Männern denen wir auf der Straße
begegneten gekaut und lässt deren Lippen wie mit rotem Lippenstift bemalt
aussehen, wird man angelächelt schaut es so aus als hätten die schlimmes
Zahnfleischbluten und meistens fehlt nicht nur ein Zahn.
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Bild mit unserem Tricycle Fahrer an der Batad Junction |
Auf dem Marktplatz werden wir dann auch gleich
von einem Tourguide der ausschaut als wäre er dem Film „Fluch der Karibik“
entsprungen angesprochen, der nächste Jeepney zum Saddle fuhr erst zwei Stunden
später und Jack Sparrow ließ sich nicht einfach abwimmeln also saßen wir 10
Minuten später zusammen mit unserem angeheuerten Tourguide zu viert auf dem
Tricycle das sich im mittlerweile stark strömenden Regen den Weg zur Batad
Junction im Matsch und ziemlich schroffer Piste bahnte. Auf halbem Weg regnete
es so sehr das wir Unterstand im Haus von Jack
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Aussicht vom Batad Sattle |
Sparrow‘s Freunden suchten, das
Haus war recht waghalsig auf ein paar Bambuspfeiler an einem steilen Abhang
gestützt (siehe Bild). Jack Sparrow entpuppte sich als ein ziemlicher Schluckspecht
und kippte erst mal ein paar Schnäpse hinunter. Als der Regen endlich nachließ
brachte uns der Tricycle Fahrer den restlichen Weg zur Junction wo wir ihn
bezahlten und noch ein Erinnerungsfoto schossen.
Der
Weg von der Batad Junction zum Batad Sattle sind etwa 1.5 bis 2 Stunden zu Fuß
und zu steil fürs Tricyle. Vom Batad Sattle geht es dann nochmal 1.5 bis 2
Stunden zu Fuß bergab nach Batad.
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Verschnaufsause, auf dem Bild mit drauf ist Jack Sparrow
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Ankunft in Batad |
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Der
steile Bergpassabschnitt ist vor allem mit dem Gepäck auf unserem Rücken sehr
anstrengend, wir hatten Glück dass das vorbeifahrende Allradantrieb Auto
anhielt und uns auf der Ladefläche mitfahren ließ, der Fahrer entpuppte sich
als Jack Sparrow‘s Bekannter. Durch den Stopp auf der steilen Matschpiste
musste der Fahrer erst einmal ein ganzes Stück zurücksetzen da sich die
Hinterräder bei den Anfahrversuchen in den Matsch festgesetzt hatten. Drei Anläufe
waren nötig bis wir die durch den Regen rutschige Stelle bewältigt hatten. Im
Nu, ganz ohne Schwitzen waren wir auf dem Batad Sattle angekommen
Der Sattle hatt einen wunderschönen Aussichtspunkt auf einige Reisfelder und die umliegenden Berge. Es gab einige Souvenir Shops und ich mietete mir einen Wanderstock für 10 Pesos, das sich ungefaehr 0,20 Euro Cent. Der Rest der Strecke ging auf einem kleinen Wanderpfad bergabwaerts und war relativ leicht zu meistern.
Die Entlohnung bei Ankunft in Batad ist fantastisch und lässt einen mit offenem
Mund staunen, man hat Aussicht auf ein Amphitheater von Reiseterassen, wie ein mega Konzert Stadion wo die Tribünen Reihe nach Reihe nach Reihe aus perfekt geformten grünen Terrassen
bestehen.
Etwas
Erschöpft von unserem anstrengenden Reisetag stolperten wir die letzten Treppen
zu unserem Gästehaus hinunter. Auf dem letzten Metern wurden wir noch von
Batad’s Massagetrupp begleitet die uns unbedingt unsere Käsefüße massieren
wollten, ich fand die Massageidee eigentlich super und konnte Caio nach einer
erfrischenden Dusche mit dem Argument das die armen Frauen von Batad doch nur
von Touristen wie uns ihr Geld verdienen auch noch überreden. Allerdings nicht
Fußmassage da mein Zeh von einem kleinen Saga Höhlen Unfall und so viel Wandern
ganz schön entzündet aussah und ziemlich weh tat.
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jeder Batad Besucher muss sich bei der Touristen Information registrieren |
ein Amphitheater von Reisterassen
die letzten Stufen zum Gasthaus Hillside Inn
Das
Gasthaus verfügt über eine tolle Terrasse mit Aussicht auf die Reisterassen, das
Essen ist fast so teuer wie das Zimmer wofür wir pro Person 3,60 Euro bezahlten
aber in Hinsicht darauf das nach Batad alles zu Fuß getragen werden muss
gerechtfertigt.
ziemlich rustikales Zimmer und Bad dafür aber traumhafte Aussichtsterasse
Am
nächsten Morgen führte uns ein verkaterter Jack Sparrow über die Mäuerchen der Reiseterassen
hinunter ins Dorf, wir hatten die Möglichkeit eine typische Batadbehausung zu
bestaunen und später gingen Caio und ich noch den steilen Treppen-Abstieg der
Dschungelbucht zu den Tappia Wasserfällen hinunter. Beim einstündigen Aufstieg
in der Hitze wollte ich fast sterben und musste meine letzten Kräfte
mobilisieren, endlich oben angekommen waren wir total k.o. Nach einer Verschnaufpause und einer kalten Cola die
eine Philippinin am Einstieg von der Kühlbox raus an durstige Touristen
verkaufte ging’s aber auch schon wieder besser und wir wanderten noch zwei
Stunden durch die uralten, schönen Ifugao Reisterrassen.
Eigentlich
wollten wir an diesem Nachmittag noch zurück zum Sattle wandern was wir aber
kurzfristig um einen Tag verschoben da wir total fertig von unseren heutigen
Erlebnissen waren und den Nachmittag lieber auf der herrlichen Terrasse
verbrachten.
30 Meter hoch ist der Tappia Wasserfall, der Aufstieg bringt uns ganz schön ins schwitzen
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in jahrhunder langer Schwerstarbeit wurden die Reisterassen von Batad gebildet
Da
wir möglichst vermeiden wollten vom Sattle zur Junction laufen zu müssen
machten wir uns am nächsten Morgen früh auf dem Weg um noch einen Platz im
Jeepney zu erwischen. Da in Banaue ein Festival stattfand wurden wir bereits
gewarnt dass der Jeepney wohl ziemlich schnell voll sein wird. Morgenstund hat Gold im Mund und wir kamen
gegen neun Uhr auf dem Sattle an, glücklicherweise gab es noch Platz für uns
und wir warteten bis sich die restlichen Sitzplätze füllten. Während dem warten
kamen wir ins Gespräch mit anderen Wandereren die etwas vorausschauender
geplant hatten als wir und bereits für den heutigen Abend ihr Busticket nach Manila
gebucht hatten, sie erzählten das am Vortag nur noch wenige Sitzplätze frei
waren. Das machte uns etwas Sorgen da wir unbedingt den Nachtbus erwischen
mussten um am Montagvormittag unseren Flug nach Bohol zu erwischen also haben
wir uns in Banaue erst mal im Laufschritt auf den Weg zur Busstation gemacht.
Die Schwitzaktion hatte sich gelohnt denn sie hatten noch ein Plätzchen frei.
ein letztes Bild von Batad bevor wir nach Banaue zurück kehren
Batad Sattle
BANAUE
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Bushaltestelle in Banaue |
Wir
hatten nun noch 8 Stunden in Banaue und da man
angeblich Banaue nicht verlassen darf, bevor man nicht die Aussichtspunkte über
den vielgerühmten Reisterrassen von Banaue besucht hat heuerten wir einen
Tricycle Fahrer an. Alle drei Stationen waren eine super Fotolocation, und vom
zweiten Stopp hatten wir genau die Aussicht die auch das Motiv auf der
Rückseite der 1000 Pesos-Note ist.
Den Rest der Zeit verbrachten wir auf dem
Festplatz, schauten lustigen Wettbewerben zu, gingen Essen und buchten im
Internet eine schicke Unterkunft in Manila.
Der Nachtbus nach Manila war bis auf den letzten Platz ausgebucht, im Gang wurden noch neben jeder Sitzreihe extra Stühle aufgestellt! Die Busfahrt war schrecklich, der Bus fuhr viel zu schnell und ich fühlte mich wie ein Eiswürfel im Gefrierfach da die Klima auf minus 10°C eingestellt war. Da wir schon um 5 Uhr morgens im edlen Sofitel Hotel ankamen mussten wir noch zwei Stunden in der Bar warten bis wir unser Zimmer beziehen konnten, mit unseren verdreckt und stinkenden Trekkinghosen recht auffällig unpassend gekleidet :)
Unser Cordilleras Abenteuer war zu Ende und vor uns lag eine weitere Woche Urlaub mit Strand, Meer und relaxen auf der Insel Bohol.
Reistourismuss, Banaue und seine Ifugao Reisterrassen
mit dem Tricylcle erklimmen wir die Banaue Aussichtspunkte
links: 1000 Peso Schein Reisterrassen
rechts: für ein paar Pesos lassen sich die alten Ifugaoaner gerne fogografieren
Erntefest in Banaue
auf dem Festplatz treten die Schulen bei unterhaltsamen Wettbewerben gegeneinander an
MANILA
Manila - ein bisschen Luxus im Sofitel bevor wir nach Bohol fliegen
BOHOL
links: Mt Mayon, eine Woche später bricht er aus und tötet 5 Menschen, darunter 3 deutsche Toursiten
rechts: eine der tausenden Inseln der Philipinen
In Bohol wollten wir uns ausschließlich aufs
Nichtstun konzentrieren doch es gab auch dort viel zu entdecken.
Überraschenderweise bot unsere Unterkunft
einen Bootsausflug zur Insel Leyte an um dort mit Walhaien zu schnorcheln und
solch eine einmalige Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen
unser Meerblick Basthäuschen in Anda
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Sonnenaufgang am frühen Morgen, Walhaie wir kommen! |
Etwas verschlafen waren wir bereits um 5 Uhr
morgens in der Banka
unterwegs, einem traditionellen philippinischen Holzboot mit gewaltigen
Bambusauslegern. Die Insel Leyte liegt ca. 3 Stunden von Bohol entfernt.
Unterwegs machen wir einen Schnorchel stopp und kurz vor Leyte holten wir eine
Walhai Expertin von einem kleinen Küstendorf an Bord die uns die Regeln des
Walhaischnorchelns erklärte. Von nun an hatten wir auch ca. 10 Kanus mit
Walhaispähern im Schlepptau unserer Flotte.
Nach
einer Weile kam dann das erste Kommando zum abtauchen mit dem größten Fisch der
Welt. "One, two, three!", rief
unser Walhai-Führer und ab ging‘s ins Wasser. Eilig schwommen wir unserem
Walhai Führer hinterher und tauchten unsere Gesichter ins blau trübe Wasser und
da war auch schon der erste Walhai, gemächlich schwimmend mit einigen Metern
Abstand unter uns mit seinem schön gemusterten Körper, ein einmaliges Erlebnis.
Das gleiche passiert noch viermal so, insgesamt zweimal blieb der Walhai eine
ganze Weile (ca. 1 Minute) unter uns und ließ sich super beobachten die anderen
zweimal war der riesen Fisch recht flugs verschwunden. Schnorchler gehören, zu
meiner Erleichterung, nicht zu ihrem Speiseplan die Walhaie ernähren sich
hauptsächlich von Plankton und kleinen Fischen.
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Walhai Späher |
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Abtauchen zum größten Fisch der Welt |
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typisches Punktmuster, die größten bislang gesichteten Walhaie
waren mehr als 12 Meter lang
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Banka Boot, traditionelles philippinisches Holzboot mit
gewaltigen Bambusauslegern
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Überglücklich kehrten wir müde vom vielen Salzwasser erst nachdem Sonnenuntergang nach Anda zurück. Von einem anderen Pärchen die in der gleichen Unterkunft wie wir waren bekamen wir die tollen Unterwasserfotos die ihr in unserem Blogg sehen könnt.
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Örtchen Bilar |
Nach
so viel Wasser machten wir am nächsten Tag einen Landtag und besuchten mit dem
ausgeliehenen Motorrad die Chocholate Hills.
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Bilar's Kirche |
Die Chocolate Hills sind etwa 1200 halbkugelige Hügel die alle so 30 bis
50 m hoch und mit Gras bewachsen sind.
Zum Ende der Trockenzeit verdorrt das Gras und färbt sich
schokoladenbraun, daher der Name "Chocolate Hills".
Wie
die Schokoladenhügel entstanden sind weiß keiner so genau doch die romantische
Legende zur Entstehung handelt von Arogo, einem jungen und kräftigem
Riese, der sich eins in Aloya verliebte,
eine ganz gewöhnliche Sterbliche und Tochter eines Eingeborenenhäuptlings. Als
sie starb brach ihm das das Herz und Arogo weinte bitterlich. Seinen Tränen
wurden dabei zu Hügeln, die als die heute sichtbaren Chocolate Hills noch immer
von seiner tiefen Trauer zeugen.
Anschließend
fuhren wir weiter durch die Dschungel Straße zum Tarsier Reservat um die süßen
Handflächen großen Äffchen zu bestaunen.
Von
dort ging es weiter nach Loboc und an der Küste entlang zurück nach Anda.
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Bohol's bekannteste Sehenswürdigkeit, die Chocolate Hills |
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Ananas und Melonen Verkauf am Straßenrand
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Kirche in Loboc |
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Besuch im Tarsier Reservat |
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noch eine Kirche |
Die
restlichen Urlaubstage vergingen viel zu schnell aber wir kehrten mit schönen
Urlaubserinnerungen zurück ins winterliche Neuseeland.
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Anda Beach |
HEIMREISE
1 Kommentar:
uau, maravilhoso!
Beijo
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