24. Mai 2015 - 30. Mai 2015
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Nachträgliche Geburtstags Überraschung |
ich freute mich schon eine Weile auf meinen
Besuch Zuhause in Deutschland, doch zuerst stand noch eine Woche Camping Urlaub
mit Marlene und Berni an.
Da ich über Amsterdam flog war Holland der ausgewählte Ort. Wir wollten einen ruhigen
Urlaub irgendwo am Meer anstelle von City Trip und so viel unsere Wahl auf Zandvoort,
einem kleinen Urlaubsort an der holländischen Nordseeküste. Nahe genug an
Amsterdam und anderen Sehenswürdigkeiten doch weit genug abgelegen vom Trubel.
Da mein Flieger am Sonntagmorgen verfrüht ankam und ich meine zwei Campingfreunde
nicht erreichen konnte setzte ich mich noch eine Weile ins nächste Café am Gate.
Marlene und Berni ließen nicht lange auf sich warten und wir stillten erstmals
unseren Hunger mit einem kleinen Imbiss am Schiphol Airport. Danach haben wir
mein Gepäck im VW Bus verstaut und sind ins nicht weit entfernte Zandvoort
gefahren. Die erste Nacht hatten wir in einer kleinen Pension gebucht da schon
alle Campingplätze voll waren (wer denkt schon an Schulferien?!) und mein
Körper nach dem langen Flug nach einer Dusche verlangte. Berni und Marlene
überraschten mich mit einem Geburtstagskuchen und sogar ein Präsent wurde mir
überreicht J nach Kuchen ohne Kaffee
in der warmen Spätfrühlingssonne gingen wir zum Strandspazieren runter ans
Meer. Eine windige Salzbriese wehte uns um die Nasenspitze, welch wohltuender
Effekt für die Atemwege und Bronchien, Adieu Bazillus von der Klima im Flieger!
und der warme feine Sand unter den Füßen ließ uns alle gleich in
Urlaubsstimmung verfallen. Die zahlreichen Strandbars waren so einladend das
wir uns bald, alle Glieder in einem übergroßen Strandstuhl von uns streckend wiederfanden
und so schnell nicht mehr aufstehen wollten. Es gab eine Menge zu erzählen,
schließlich hatten wir uns eine ganze Weile nicht gesehen.
Auf dem Rückweg zur Pension gab’s Fisch und Chips , da es später als vereinbart geworden ist wartete ein netter Willkommensbrief und der Schlüssel im Briefkasten auf uns. Ich war froh über eine warme Dusche und ein Bett.
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Strandspaziergang in Zandvoort |
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Fast Food in Holland, ab 1€ ist man dabei
Frikadel, Kaassouffl und andere Nationale Gerichte sind in Holland nicht wegzudenken. Eine Firma namens FEBO hat sich auf diese Gerichte spezialisiert, das besondere daran ist dass das Essen ausschließlich aus dem Automat kommt und man diese Fast Food Kette wirklich oft sieht. Schmecken tut's so lala
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Frühstück in der Pension Corper |
Am nächsten Morgen wurde uns ein herzhaftes,
leckeres Frühstück aufs Zimmer serviert, anschließend wechselten wir unser
Quartier zum Campingplatz de Lakens einige Kilometer weiter der Küste hoch inmitten
eines Naturschutzgebiets. Berni hatte für unseren Trip extra ein robustes Partyzelt
besorgt das uns vor Wind schützen und gemütliche Campingabende bescheren sollte,
doch der Wind zeigte seine noch robustere Seite und zwang uns ein paar Stunden
später unser Vorzelt wieder abzubauen bevor es uns um die Ohren wehte.
Über die Dünen wanderten wir zum Strand, leider war es nicht mehr so sonnig wie
am vorigen Tag und dazu ziemlich windig, die raue Nordseeküste hat uns so
richtig durchgeblasen, ich war froh das meine Windjacke noch über den Bauch
passte der schon ein kleines bisschen zu sehen war. Zum Aufwärmen hat uns
Marlene zum Abendessen Pasta zubereitet und wir sind im Schlafsack eingemummelt
noch ein bisschen draußen gesessen.
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Camping De Lakens im Nationalpark Kennemerland |
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unser Vorzelt das wir bald schon wieder abbauten weil es der Wind uns sonst um die Ohren geblasen hätte |
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Drei Seejungfrauen an der Nordsee :) |
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Fischbrötchen gehen immer |
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Schmaus am Strand mit Fischverkäufer im Hintergrund |
Am darauffolgenden Urlaubstag besuchten wir Amsterdam,
wir waren etwa eine gute Stunde mit dem Bus unterwegs, ich war froh dass meine
zwei Freundinnen sich um die Route und das Umsteigen kümmerten. Den Stadtbus
konnten wir mit unserem Tagesticket nicht benutzen aber haben das Zentrum von
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Grachtenfahrt, Amsterdam zählt über 150 Kanäle. Hier ein Grachtenboot in der Keizersgracht am Rande des
Jordaan Viertel,im Hintergrund die Westerkerk Kirche. |
Amsterdam dann ganz gut per Fuß gefunden. Vor dem Anne Frank Haus war eine
Kilometer lange Menschenschlange und da online Tickets für die gesamte Woche
nicht mehr zu finden waren beschlossen wir nicht ins Anne Frank Haus zu gehen
sondern eine Grachtenfahrt zu unternehmen, schließlich gehören Grachten und
Amsterdam einfach zusammen! Der Amsterdamer Grachtengürtel zählt über 150
Grachten (Kanäle) deren Ursprung im 17. Jahrhundert liegen. Vom Boot aus hat
man einen wunderbaren Blick auf alles was Amsterdam so sehenswert macht: die
alten teilweise schiefen Kaufmannshäuser die über die Grachten mit Waren
beliefert wurden, die berühmten zahlreichen Hausboote und viele kleine Brücken.
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schwimmendes China Restaurant Sea Palace |
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über 2.500 bewohnte Hausboote zählen die Grachten in Amsterdam |
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Montelbaan Turm in der Gracht Oude Schans |
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ein besonders liebevoll gestalteter
Fahrradlenker |
Von Board gingen wir an gleicher Stelle an der
wir eingestiegen waren und schlenderten durch das wunderschöne alte Jordaan
Viertel entlang der Prinzengracht die mit ihren 3,2 Kilometern Länge die längste
Gracht der drei Hauptgrachten ist, wir bogen in die Kaisersgracht die nach
Kaiser Maximilian I.
benannt wurde und weiter auf die Herrengracht ab, der
innerste Grachtenring in der einst und vielleicht auch heute noch, die reichsten
Familien Amsterdams wohnten. Wir gönnten uns einen Cappuccino im Straßencafé
unter Linden und bummelten gerade noch vor Ladenschlusszeit über den berühmten
Blumenmarkt, wo wir reichlich ausgefallene Tulpenzwiebeln für den heimischen
Garten einkauften.
Auf dem Weg zurück zur Bus Station
schlenderten wir durchs Rotlicht Milieu, nackte Frauen im Fenster sind uns
allerdings nicht begegnet, um 19 Uhr waren die Vorhänge noch zu, die bekannten
Prostituierten in Schaufenstern blieben vorerst ein Mysterium.
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an jedem freien Geländer parkt in Amsterdam ein Fahrrad |
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Kanalhäuser entlang der Grachten |
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auf dem Blumenmarkt in Amsterdam, Tulpenzwiebel in allen Formen und Farben... |
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... und Canabis Pflanzen zum Sparpreis |
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mein neues Paar Schuhe :) |
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für Katergeschädigte das Hangover Information Center. Super Geschäftsidee! |
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bunter Coffeeshop |
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skurrile Postkartenauswahl ums Zentrum der Coffeeshops und Rotlichtbezirk |
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Abendstimmung im schicken Stadtteil Jordaan
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Am nächsten Tag schliefen wir aus und
Frühstückten ausgiebig bei Sonnenschein. Eigentlich wollten wir nicht all zu spät
aufbrechen doch es war zu schön bis zur Mittagszeit sitzen zu bleiben. Leider
verpassten wir somit auch die Öffnungszeiten des Fahrradverleihs denn ursprünglich
hatten wir vor mit den Rädern nach Haarlem zu fahren. So gingen wir halt zu Fuß
was länger dauerte als gedacht, so ganz genau wussten wir halt auch nicht wie
weit Haarlem über den Spazierweg entfernt lag und ohne Karte und endendem Weg (er
führte nicht ganz genau nach Haarlem) war es auch ein bisschen schwierig die richtige
Richtung auszumachen, deshalb legten wir die letzten Kilometer auch übrigens
mit dem Bus zurück. Als wir ankamen war’s schon recht spät am Nachmittag also
aßen wir zu Abend, bummelten noch etwas über den Marktplatz und fuhren mit dem
Bus zurück zum Campingplatz.
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easy like a Sunday Morning...heute wollten wir gar nicht vom Frühstückstisch aufstehen
somit verpassten wir die Öffnungszeiten des Fahrradverleihs... |
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...und gingen zu Fuß nach Haarlem |
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das Rathaus von Haarlem am Grote Markt |
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Die St. Bavo Kirche am Grote Markt (Marktplatz) |
Donnerstags wollten wir noch ein letztes Mal
Amsterdam unsicher machen. Da sich kurz nach unserer Ankunft in der City ein
gewaschener Regenschauer ankündigte gingen wir ins Rijksmuseum (Hollands
Nationalmuseum) und bestaunten ein paar Originale von Van Gogh und Rembrandt.
Zum Glück war wieder strahlend blauer Himmel als wir das Museum zwei Stunden
später verließen und ein Bummel über den Albert Cuypmarkt stand nichts im Weg,
der
quirlige Straßenmarkt ist einer der Größten in Amsterdam und führt alles
von Kleider über Käse, holländische Holzschuhe, Blumen und Imbiss Ständen. Wir
schlenderten noch eine Weile an den Kanälen entlang, saugten nochmal die
Atmosphäre der Altstadt ein, tranken Pfefferminztee mit echter Pfefferminze, hüpften
ein paar Radfahrern aus dem Weg und endeten am Royal Palast und Nationalmonument
unsere Sightseeing Tour. Als wir ins Restaurant zum Abendessen einkehrten
mussten wir nach einem Blick auf die Uhr das Lokal, zum leidtragen unserer
knurrender Mägen, unverrichteter Dinge verlassen. In Zandvoort haben wir kurz
vor Mitternacht gerade noch den letzten Bus zum Campingplatz erwischt.
(links, Hauswand Graffiti)
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Hollands Nationalmuseum, das Rijksmuseum. Das Museum ist den Künsten,
dem Handwerk und der Geschichte gewidmet |
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Museumsbesucher |
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I amsterdam, könnt ihr mich im D erkennen? |
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Mutierte Plastik Häschen Außenausstellung auf dem Museumplein |
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Albert Cuypmarkt |
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Lebensgroßes Bronze Skulptur Denkmal von Rembrandts Nachtwache |
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Utrechtsestraat in Amsterdam, ideal zum Shoppen und Kaffee trinken |
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Royal Palast, der schlichte, graue Bau mit seinen verhängten Fenstern sieht von außen nicht allzu königlich aus. Respektlose Zungen bezeichnen ihn deshalb auch als „größte Abstellkammer Hollands“. Er war jedoch ursprünglich nicht als Palast, sondern als Rathaus konzipiert. Die königliche Familie wohnt meistens in Den Haag |
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Alkmaars Waag Gebäude, hier werden die
Käseräder gewogen. Im 14. Jahrhundert
konnten hier arme Reisende für bis zu drei
Tagen kostenlose Unterkunft bekommen |
Der Freitagmorgen war Wetterweiße
ziemlich durchwachsen und ging später in einen Regentag über, doch ich hatte
mich schon die ganze Woche auf den Käsemarkt in Alkmaar gefreut.
Naja, wenigstens viel es uns nicht schwer bei den ungemütlichen Temperaturen
vom Frühstückstisch aufzustehen… und so waren wir recht zeitig in Alkmaar
eingetroffen und konnten das Käserollen, Wiegen und Verladen auf dem Marktplatz
bestaunen. Käsemarktmeister und Händler kontrollieren, ob die Käselaibe schön von
den Käseträgern gestapelt werden, bis zu 30.000 Kilo, oder 2.200 Laibe liegen aufgereiht
und warten auf Käufer. Auch wir deckten uns auf dem Markt reichlich mit holländischem
Käse für zuhause ein. Den restlichen Nachmittag bummelten wir durch die urig,
engen Altstadtgassen und ausgefallene Läden wo wir noch das ein oder andere Souvenir
für uns selbst kauften. Auf dem Rückweg sahen wir in einer kleinen Gasse dann
doch noch die berüchtigten Nutten in Schaufenster, die meisten tippten gelangweilt
auf ihren Handys rum. Auf der ganzen Heimfahrt prasselte der Regen vom Himmel
so dass wir Abendessen im Camper kochten.
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Käsemarkt in Alkmaar, seit hunderten von Jahren wird hier
auf die gleiche Art und Weise mit Käse gehandelt. Bis zum Ersten Weltkrieg war der Käsemarkt noch ein substantieller Bestandteil der
Lebensmittelversorgung und im Jahre 1916 wurden 300 Tonnen Käse pro Markttag verkauft |
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Die Käseträger auf dem Markt sind Mitglieder einer der wenigen Käseträgergilden, die heute noch existieren und die im Jahr 1593 in Alkmaar gegründet wurde. Die Käseträgergilde sorgt für das Wiegen des Käse auf dem Käsemarkt, sowie für den Abtransport der Käselaibe. Die Gilde setzt sich aus vier Gruppen, den sogenannten 'vemen', zusammen, die aus jeweils sieben Käseträgern bestehen.Zu welcher der vier Gruppen die jeweiligen Träger gehören, erkennt man an den Farben ihrer Hüte - rot, grün, blau und gelb. Über ihnen steht der Käsevater, den man an seinem schwaren Stock mit dem silbernen Knauf erkennt. |
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Käseverkäuferinnen |
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den Ältesten der Käseträger bezeichnet man als "Tasman" (Taschenmann),
er ist an seiner schwarzen Ledertasche zu erkennen, er hat die Funktion die
entsprechenden Gewichte auf die Waage zu packen. |
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Käse Boot |
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trotz des durchwachsenen Wetters
war der Käsemarkt gut besucht |
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typische holländische Häuser, Alkmaar ist eine "Fair Trade Stadt" und
kleine Läden in den engen Seitengassen laden zum bummeln ein |
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Käsemäuse :) |
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Kochen im Camper |
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unsere kleine Küche |
Am Samstag war Aufbruchsstimmung
denn ich flog am Nachmittag weiter nach Deutschland. Es war noch genügend Zeit
für ein ausgiebig letztes Camping Frühstück und einen letzten Strandspaziergang
bei blauem Himmel, Marlene hat sogar noch in der Nordsee gebadet, ich blieb
lieber trocken. Die zwei Mädels hatten noch ein paar Tage Urlaub vor sich
während ich mit dem KLM City Hopper nach Stuttgart flog wo mich meine liebe
Familie um kurz nach 18 Uhr in Empfang nahm :)
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Abschieds Frühstück mit meinen Co-Campern |
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noch ein aller letzter Strandspaziergang |
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die Nordsee zeigt nochmal ihre schöne Sonnenseite |
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Zandvoort von der Ferne |