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Montag, 20. Mai 2013
Freitag, 17. Mai 2013
Philippinen - chatoisch & liebenswert
19. April 2013 - 06. Mai 2013
unsere Reise im Norden der Philippinen |
Dann
nochmal eine Stunde Verspätung der lokalen Fluggesellschaft Cebu Airline und
letztendlich gut im kleinen Provinzflughafen von Laoag angekommen. Lustig war
das bei Cebu Airline auch wir beim Check in gewogen wurden (ich glaube das
Flugzeug war so alt das sie uns an die besser verschweißten Nähte setzen
mussten).
LAOAG
Gasthaus Octopus Inn in Laoag |
Transport
ist aber kein Problem und wir durften gleich das typischste Transportmittel der
Philippinen kennenlernen: den Jeepney. Das Auto kommt in allen Formen und
Farben, ist immer uralt und technischer Zustand eher kritisch.
Philippinisches
Frühstück ist Knoblauchreis mit Ei und Bangsilog (Fisch in Milch), Hotsilog
(Hotdog), Longsilog (Schweinefleisch), Tapsilog (Rind) oder Tosilog (keine Ahnung!).
PAOAY
St Augustin Kirche in Paoay |
Das
erste Ziel unserer Reise ist Paoay und die freundliche Gästehausbesitzerin hat
uns noch bis zum Straßenrand begleitet und uns einen Jeepney angehalten. Mit
dem Jeepney ging’s erst einmal nach Laoag City und von dort mit einem anderen
Jeepney weiter nach Paoay. Jeepneys halten überall auf dem Weg und sind sehr
billig, für eine Stunde Fahrt haben wir etwa Euro 0,70 bezahlt.
Wenn der
Jeepney innen voll ist hängen sich die Passagiere auch außen dran und man fühlt
sich ein bisschen wie eine Sardine in einer zu engen Sardinenbüchse. Es ist
einfach einzigartig!
Die römisch-katholische Pfarrkirche St
Augustine ist der Grund für unseren Besuch in der kleinen Gemeinde Paoay und
ist wirklich eine Augenweide. Sie wurde zwischen 1694
und 1710 aus Korallstein und Ziegelstein gebaut, der Glockenturm steht separat,
diese besondere Anordnung dient zum Schutz der Kirche, damit diese im Falles
eines Erdbebens nicht vom Glockenturm zerstört wird.
Paoay gehört zum Uneseco Weltkulturerbe |
als wir in Paoay waren fand gerade eine Hochzeit statt |
Bekanntschaft mit einem Einheimischen waehrend wir auf den naechsten Jeepney warten |
Marcos regierte das Land von 1965 bis
1986, ab 1972 diktatorisch und musste nach einem Volksaufstand das
Land verlassen und floh nach Hawaii.
Nach
der Antikorruptionsorganisation Transparency International war das Marcos
Regime das zweitkorrupteste der Welt und es wird geschätzt dass die Familie 20
bis 30 Milliarden US Dollar aus den Philippinen presste.
Marcos Ehefrau lebt heute wieder auf den Philippinen und wurde nach ihrer Rückkehr ins Parlament gewählt (aha, sollte ich wahrscheinlich schreiben hat sich ins Parlament gekauft!), die Philippinen gehören immer noch zu den korruptesten Länder der Welt.
Marcos Ehefrau lebt heute wieder auf den Philippinen und wurde nach ihrer Rückkehr ins Parlament gewählt (aha, sollte ich wahrscheinlich schreiben hat sich ins Parlament gekauft!), die Philippinen gehören immer noch zu den korruptesten Länder der Welt.
links: Marcos Mausoleum, fotografieren war im Mausoleom verboten
|
Caio probiert Empanadas |
VIGAN
Weiter
fahren wir mit dem Linienbus nach Vigan vorbei an dürrer Landschaft und fast
ausgetrockneten Flüssen. Von Kuh bis Kleidung scheint der Fluss alles sauber zu
machen und schwemmt in der Regenzeit den weggeworfenen Müll weg.
In
Vigan scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, sobald man die historische
Altstadt erreicht fühlt man sich in die spanische Kolonialzeit zurück versetzt.
Pferdekutschen zählen hier zum üblichen Verkehrsmittel.
Da
wir vorher nichts gebucht hatten waren wir etwas schockiert als die ersten drei
Unterkünfte die wir anliefen ausgebucht waren. Zum Glück fanden wir das Grandpa
Inn, ein sehr gemütliches Hotel in Mitte der historischen Altstadt. Das
Grandpa’s vermittelt Notalgie Gefühl, ich meine das Hotel ist fast schon
Museumsreif: alte antike Holzmöbel, rustikale rote Ziegelwände und
Capiz-Muschel Fenster. Diese Fenster wurden vor allem in der spanischen
Kolonialzeit gebaut da sie billiger waren als Glasfenster, Taifunen stand
hielten und doch genug Licht durchscheinen ließen, sehr gedämmtes Licht eben
denn Vigan ist halt romantisch. Nur die Klimaanlage und der
Flachbildschirmfernseher erinnern einen daran dass wir im Jahr 2013 leben.
Grandpa's Inn in Vigan
|
rechtes Bild: Puqui Puqui mit Reis und Bagnet (frittierte Eisbein Stücke). |
St Paul Kathedrale |
Nach
einem Philippino Frühstückt machen wir uns gestärkt auf Vigan Erkundungstour,
wir besuchten die achteckige St Paul Kathedrale die im Feng-Shui Style von
chinesischen Einwanderern so um 1574 gebaut wurde.
Nicht weit entfernt liegt
das Provinz Gefängnis von Vigan, eingezeichnet in unserem Reiseführer als
historisches Gebäude. Mit einer kleinen Spende bekommen wir einen Fremdenführer
der uns ins Obergeschoss führt, dort wurde uns der Raum gezeigt wo einer der
philippinischen Präsidenten als Sohn des Gefängnis Direktors geboren wurde,
danach wurden wir auf eine Terrasse geführt und konnten auf den Gefängnishof
unter uns blicken wo uns auch gleich die Gefangenen zuwinkten. Uns wurde
erzählt das die meisten hier in U-Haft sitzen oder eine Haftstrafe von unter
sechs Jahren absitzen, meistens wegen Mord oder Drogengeschäfte. Unser Führer
hat uns gefragt ob wir die Sträflinge in ihren Zellen besuchen möchten aber das
fanden wir ziemlich abgefahren und haben dankend abgelehnt.
Gefängnisbesuch in Vigan |
Simbaan a Bassist Kirche |
Burnay's Töpfermarkt |
Tricycle Stopp in Vigan unter Bougainvillen |
das ist der "Drive Inn" in Vigan, von hier geht's weiter mit dem Minivan nach Santa Maria |
Santa Maria |
1769 gebaute Santa Maria Kirche im gleichnamigen Ort |
Staerkung im McDonald von Vigan mit einem Mc Reis |
Zurück
in Vigan besuchten wir das Syquia Mansion Haus, die Villa des Präsidenten der
damals im Viganer Gefängnis geboren wurde. Im Inneren sieht man die schönen
traditionellen Holzmöbeln des spanisch-chinesischen Mansion und wir konnten
einen guten Eindruck bekommen wie der Lebensstil der Viganer Oberklasse wohl
gewesen sein musste.
Gerade
noch rechtzeitig schafften wir es in die Touristeninfo denn bisher hatten wir
noch keinen Plan wie wir von Vigan nach
rechts vor links? |
Sagada kommen sollten, unser
Reiseführer hat das Kapitel „getting there & away“ ausgelassen und wir
wissen jetzt warum: es gibt keine gute Verbindung!
Uns
wird klar es wird mindestens 28 Stunden dauern wird um ins nur 200 km entfernte
Sagada zu kommen. Entweder fährt man von
Vigan der Küste entlang nach Baguio und ist dann schon wieder halb in Manila
und muss dreiviertel der Strecke im Inland wieder zurück fahren oder man fährt
nach Cervantes wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen und verbringt dort einen
Tag um am nächsten Morgen in aller herrgottsfrühe im einzigsten Jeepney nach
Sagada zu gelangen. Wir entschieden uns für die Cervantes Option da die
Fahrstunden deutlich kürzer sind.
alte Viganer Villa |
überall findet man eizigartige Antiquitaeten |
auf Wiedersehen Vigan! |
Als unsere Rucksäcke verladen waren und die letzten Passagiere auf dem Dach Platz genommen hatten fuhren wir über den teils sehr steilen Bessang Pass nach Cervantes.
CERVANTES
Stopp auf dem Weg nach Cervantes |
oben links: Villa Maria Inn unten links: kühler Drink in der Hitze rechts: Marktplatz |
5 Uhr Morgens in Cervantes, "Bonjour" unser Jeepney ist da! |
Den Weg zur Bushaltestelle legten wir zu Fuß in 20 Minuten zurück. An der Bushaltestelle wartete mit uns ein Tricycle Fahrer aus dessen Radiolautsprechern ein
grunz grunz ... Reste einer Schlachtung in Bontoc |
SAGADA
den Sagada Bergpass legen wir in einem echt antiken Jeepney Modell zurück |
bei Gegenverkehr wirds ganz schön eng |
Hauptstraße in Sagada |
Bekannt ist der Bergort durch seine Höhlen und sogenannten „Hängenden Särge“. Die letzten Ruhestätten werden abenteuerlich an Bergklippen und in Höhlen angebracht.
endlich bekommen wir wieder ein richtiges Frühstück im Yoghurthaus |
Sagada: that's where you should go! Ausblick auf Sagada auf dem Weg zum Echo Valley |
in jahrhunder langer Schwerstarbeit wurden die Reisterassen von Batad gebildet
Da
wir möglichst vermeiden wollten vom Sattle zur Junction laufen zu müssen
machten wir uns am nächsten Morgen früh auf dem Weg um noch einen Platz im
Jeepney zu erwischen. Da in Banaue ein Festival stattfand wurden wir bereits
gewarnt dass der Jeepney wohl ziemlich schnell voll sein wird. Morgenstund hat Gold im Mund und wir kamen
gegen neun Uhr auf dem Sattle an, glücklicherweise gab es noch Platz für uns
und wir warteten bis sich die restlichen Sitzplätze füllten. Während dem warten
kamen wir ins Gespräch mit anderen Wandereren die etwas vorausschauender
geplant hatten als wir und bereits für den heutigen Abend ihr Busticket nach Manila
gebucht hatten, sie erzählten das am Vortag nur noch wenige Sitzplätze frei
waren. Das machte uns etwas Sorgen da wir unbedingt den Nachtbus erwischen
mussten um am Montagvormittag unseren Flug nach Bohol zu erwischen also haben
wir uns in Banaue erst mal im Laufschritt auf den Weg zur Busstation gemacht.
Die Schwitzaktion hatte sich gelohnt denn sie hatten noch ein Plätzchen frei.
ein letztes Bild von Batad bevor wir nach Banaue zurück kehren
Batad Sattle
BANAUE
Bushaltestelle in Banaue |
Den Rest der Zeit verbrachten wir auf dem Festplatz, schauten lustigen Wettbewerben zu, gingen Essen und buchten im Internet eine schicke Unterkunft in Manila.
Der Nachtbus nach Manila war bis auf den letzten Platz ausgebucht, im Gang wurden noch neben jeder Sitzreihe extra Stühle aufgestellt! Die Busfahrt war schrecklich, der Bus fuhr viel zu schnell und ich fühlte mich wie ein Eiswürfel im Gefrierfach da die Klima auf minus 10°C eingestellt war. Da wir schon um 5 Uhr morgens im edlen Sofitel Hotel ankamen mussten wir noch zwei Stunden in der Bar warten bis wir unser Zimmer beziehen konnten, mit unseren verdreckt und stinkenden Trekkinghosen recht auffällig unpassend gekleidet :)
Unser Cordilleras Abenteuer war zu Ende und vor uns lag eine weitere Woche Urlaub mit Strand, Meer und relaxen auf der Insel Bohol.
links: 1000 Peso Schein Reisterrassen
rechts: für ein paar Pesos lassen sich die alten Ifugaoaner gerne fogografieren
Erntefest in Banaue
auf dem Festplatz treten die Schulen bei unterhaltsamen Wettbewerben gegeneinander an
MANILA
BOHOL
links: Mt Mayon, eine Woche später bricht er aus und tötet 5 Menschen, darunter 3 deutsche Toursiten
rechts: eine der tausenden Inseln der Philipinen
In Bohol wollten wir uns ausschließlich aufs
Nichtstun konzentrieren doch es gab auch dort viel zu entdecken.
Überraschenderweise bot unsere Unterkunft
einen Bootsausflug zur Insel Leyte an um dort mit Walhaien zu schnorcheln und
solch eine einmalige Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen
unser Meerblick Basthäuschen in Anda
Sonnenaufgang am frühen Morgen, Walhaie wir kommen! |
Nach
einer Weile kam dann das erste Kommando zum abtauchen mit dem größten Fisch der
Welt. "One, two, three!", rief
unser Walhai-Führer und ab ging‘s ins Wasser. Eilig schwommen wir unserem
Walhai Führer hinterher und tauchten unsere Gesichter ins blau trübe Wasser und
da war auch schon der erste Walhai, gemächlich schwimmend mit einigen Metern
Abstand unter uns mit seinem schön gemusterten Körper, ein einmaliges Erlebnis.
Das gleiche passiert noch viermal so, insgesamt zweimal blieb der Walhai eine
ganze Weile (ca. 1 Minute) unter uns und ließ sich super beobachten die anderen
zweimal war der riesen Fisch recht flugs verschwunden. Schnorchler gehören, zu
meiner Erleichterung, nicht zu ihrem Speiseplan die Walhaie ernähren sich
hauptsächlich von Plankton und kleinen Fischen.
Walhai Späher |
Abtauchen zum größten Fisch der Welt |
typisches Punktmuster, die größten bislang gesichteten Walhaie
waren mehr als 12 Meter lang
|
Banka Boot, traditionelles philippinisches Holzboot mit
gewaltigen Bambusauslegern
|
Überglücklich kehrten wir müde vom vielen Salzwasser erst nachdem Sonnenuntergang nach Anda zurück. Von einem anderen Pärchen die in der gleichen Unterkunft wie wir waren bekamen wir die tollen Unterwasserfotos die ihr in unserem Blogg sehen könnt.
Örtchen Bilar |
Nach
so viel Wasser machten wir am nächsten Tag einen Landtag und besuchten mit dem
ausgeliehenen Motorrad die Chocholate Hills.
Bilar's Kirche |
Die Chocolate Hills sind etwa 1200 halbkugelige Hügel die alle so 30 bis
50 m hoch und mit Gras bewachsen sind.
Zum Ende der Trockenzeit verdorrt das Gras und färbt sich
schokoladenbraun, daher der Name "Chocolate Hills".
Wie
die Schokoladenhügel entstanden sind weiß keiner so genau doch die romantische
Legende zur Entstehung handelt von Arogo, einem jungen und kräftigem
Riese, der sich eins in Aloya verliebte,
eine ganz gewöhnliche Sterbliche und Tochter eines Eingeborenenhäuptlings. Als
sie starb brach ihm das das Herz und Arogo weinte bitterlich. Seinen Tränen
wurden dabei zu Hügeln, die als die heute sichtbaren Chocolate Hills noch immer
von seiner tiefen Trauer zeugen.
Anschließend
fuhren wir weiter durch die Dschungel Straße zum Tarsier Reservat um die süßen
Handflächen großen Äffchen zu bestaunen.
Von
dort ging es weiter nach Loboc und an der Küste entlang zurück nach Anda.
Bohol's bekannteste Sehenswürdigkeit, die Chocolate Hills |
Ananas und Melonen Verkauf am Straßenrand |
Kirche in Loboc |
Besuch im Tarsier Reservat |
noch eine Kirche |
Die
restlichen Urlaubstage vergingen viel zu schnell aber wir kehrten mit schönen
Urlaubserinnerungen zurück ins winterliche Neuseeland.
HEIMREISE
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